Nach dem Whistleblower-Schutzgesetz (HinSchG/Hinweisgeberschutzgesetz) sind Whistleblower (Hinweisgeber) insbesondere Personen, die im Rahmen ihrer beruflichen Tätigkeit oder im Vorfeld einer beruflichen Tätigkeit Kenntnis von Straftaten erlangt haben und diese den nach diesem Gesetz vorgesehenen Meldestellen melden oder mitteilen.

Das Hinweisgeberschutzgesetz regelt den Schutz natürlicher Personen, die im Rahmen ihrer beruflichen Tätigkeit Hinweise auf Verstöße erhalten und an interne oder externe Meldestellen weitergeben (Hinweisgeber/Whistleblower). Auch Personen, die nicht in diesem Unternehmen tätig sind, aber z.B. in geschäftlicher Beziehung zu diesem Unternehmen stehen (Auftraggeber), können eine Meldung erstatten, wenn sie in diesem Zusammenhang Zeuge von rechtswidrigen Handlungen werden.

Mögliche Verstöße gegen EU-Recht und gegen nationales Recht
Datenschutzverstöße.
Arbeitssicherheitsverstöße.
Umweltschutzverstöße.
Finanzielles Fehlverhalten wie Bestechung oder Steuerhinterziehung.
Verstöße gegen das Mindestlohngesetz.
Verstöße gegenüber Organen der Betriebsverfassung.

Briefkasten für Hinweisgeber (mit beschränktem Zugriff, nur durch einen Case-Manager bzw. Hinweisgeberbeauftragten)
E-Mail Postfach eines Hinweisgeberbeauftragten
Telefon-Hotline über einen Hinweisgeberbeauftragten
Digitales Hinweisgebersystem (Empfohlen)

Ab dem 17. Dezember 2023 gilt das Hinweisgeberschutzgesetz für alle Unternehmen ab 50 Mitarbeiter. Die Umsetzung wird zu diesem Stichtag direkt und ohne Aufschub erwartet.

Die EU-Richtlinie zum Schutz von Personen, die Verstöße gegen das Unionsrecht melden, fordert die Einführung von Hinweisgebersystemen für Unternehmen und Organisationen im öffentlichen und privaten Sektor, wenn sie mehr als 50 Mitarbeiter beschäftigen.